Underground

10,00

Ep-CD, 2007, Fuego Records

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Beschreibung

Eine Geschichte in 4 Liedern. Ein Mensch findet sich allein und durch die dunklen Höhlengänge seiner Kindheit und Jugend auf die ersehnte Oberfläche, um mutig – enttäuscht zurück zukehren, eine bessere Hohlwelt zu bauen. Das Ende bleibt Dunkel, aber hat man denn eine Wahl: „selbst die Erinnerung tut weh/doch was hilft es hier zu stehen/ und nicht zu wissen und schon gar nicht zu wollen“. Stilistisch vielseitig zeigen sich die Dame und Herren. Vom geisterhaften Spagetti Western Walzer, über Indie Bossa Nova mit Whistle Pipe und viel Kling Klang, seltsamen Rhythmen, Röhrenglocken, Banjo, Gitarren, Gitarren, Gitarren und sogar Pop bis zu einem Finale (mit Orgelgast: Trötsch), das sich diese Bezeichnung erarbeitet. Man hört eine Band schwitzen. Verpackt ist das Ganze ganz wunderbar in ein 16 seitiges Leporello der Genfer Malerin Uta Richter im 7 inch Format und wird dort in Gallerien gehandelt. 

Halbe Sachen scheint es für Infamis aus Berlin nicht zu geben. Konzept heißt das Zauberwort und so erzählt „Underground“ von einem Menschen, der gollumgleich in unterirdischen Höhlen umherkriecht, das Licht fürchtend und doch begehrend. Schließlich wagt er den Weg an die Oberfläche, um bald darauf desillusioniert zurückzukehren und seinen „Antiturm“ nur noch tiefer ins Erdreich zu graben. Dazu erklingt Country-Rock, der sich mal düsterhaft, mal schwungvoll eng an den Handlungsstrang schmiegt. Somit gerät „Underground“, obendrein mit einem aufwendigen Artwork in Fettstiftoptik garniert, zu einem durchaus gelungenen, wenn auch ganz schön bedrückenden Musikhörspiel. 6 Bonbons/uncle sallys

genaugenommen dürfte es keinen untergrund geben, auf dieser erde, die kein oben und unten kennt, die – im gegenteil – von einer freundlichen anziehungskraft zusammengehalten wird; daß dennoch eine attraktive version von ihm existiert, verdanken wir den musikern von infamis, die mit ihrem werk underground neue gehörgänge in den dunklen überbau der restmoderne graben, begleitet von klaren worten: »wir schaun an uns herunter und wir sind noch am leben doch es ist dunkel und wir können’s gar nicht sehn«. das erste konzeptalbum der alternative-band aus berlin und umgebung steckt als cd in einem 7″-vinyl-format-cover, einem leporello, das auseinandergefaltet 1,44 meter mißt. versehen mit malerei von uta richter bilden die gesichter und körper in düsteren ahnungen von räumen eine authentische erweiterung zur musik, die zu beschreiben an dieser stelle keinen sinn ergäbe; man muß sie wirklich hören! ka pe (floppy myriapoda)